Bäckereimuseum

Im Jahre 1960 ging ich in die Bäcker-Konditorlehre. Mein Götti hatte in Benken SG eine Bäckerei, die ich öfters besuchen durfte und Freude am schönen Beruf des Bäcker-Konditors bekam.

Backwaren

Meine Lehrstelle war in Richterswil. Immer wenn ältere Geräte oder Formen ausgewechselt wurden, nahm ich diese mit nach Hause, mit dem Gedanken, sie später wieder zu gebrauchen. Nach einigen Gesellenjahren im In- und Ausland machte ich mich 1971, nach bestandener Meisterprüfung, selbständig und übernahm in Rapperswil eine Bäckerei-Konditorei als Einmannbetrieb. Neben unserem Geschäft stand damals ein sehr altes Haus und ich lies mir sagen, dass dort früher ebenfalls eine Bäckerei war. Ich besichtigte das Gebäude und war hoch erfreut, dass der Backofen noch einwandfrei funktionierte und erhielt die Möglichkeit den Ofen zu restaurieren und darin eine Spezialität, das Holzofenbrot, herzustellen.

Die Freude am „Bäckertum“ veranlasste mich, seit 1960 immer wieder grössere Mengen von Formen und Geräten zu sammeln und in meiner Freizeit zu restaurieren. Im Laufe der Zeit häuften sich die Sammelstücke und ich begann, diese in den Nebenräumen auszustellen. Die alte Backstube wurde wieder in der ursprünglichen Zustand zurückversetzt und die restaurierten Maschinen, Geräte, Formen etc. darin ausgestellt.

Das kleine Museum wurde schon damals von etlichen Besuchern, besonders Schulklassen und Berufsschulen aus Wattwil und St. Gallen besichtigt. Aus dieser Bestätigung heraus wurde die Sammlerleidenschaft noch stärker.

BäckerIm Jahre 1990 musste das alte Haus von nebenan einem Neubau weichen und ich wollte neben der Tiefgarage einen Raum für mein Bäckereimuseum einplanen der ca. 50 m2 aufwies. Bald war auch dieser Raum zu klein und ich nahm noch weitere vier Tiefgaragenplätze dazu, was eine Gesamtfläche von ca. 190 m2 ergab. Das grosse Interesse der Besucher aus Nah und Fern bestätigte, dass ein grosses Verlangen an einem Bäckereimuseum in der Öffentlichkeit besteht.

Ich habe mich entschlossen, mein Elternhaus in Benken, das früher eine Käserei war, in ein Museum mit Restaurant umzubauen. Die Hauptausstellung ist das Bäckerei-Konditorei-Confiserie-Museum. Ein grosser Teil dieser Ausstellungsobjekte kommen aus Bäckereien des Kantons St. Gallen, die leider ihre Tore schliessen mussten.

Weitere Ausstellungen

Weitere Ausstellungsobjekte sind drei Oldtimer vom Jahrgang 1899 – 1924, alle in fahrbarem Zustand, und noch ca. 100 Modell-Oldtimer (Grösse ca. 15 – 20 cm).

Ebenso sind Werke von Kunstschlosser Louis Thum in die Ausstellung miteinbezogen. Louis Thum war in Benken wohnhaft und als Künstler weit über die Kantonsgrenzen hinaus bekannt. Viele seiner Arbeiten habe ich in den letzten Jahren gesammelt.

In den geplanten Nebenräume sind zusätzlich auch kleinere Ausstellungen vorgesehen, wie anno dazumal in unserer Region „gehaust“ wurde, beispielsweise: altes Schlafzimmer, alte Stube, alte Küche, eine alte Waschküche, altes WC.